Informationen der Berufsschule Maler/in und Lackierer/in
Bildungsangebot
Die Auszubildenden werden im Dualen Ausbildungssystem beschult. Die praktische Ausbildung erfolgt im Betrieb und in überbetrieblichen Lehrgängen, die theoretische Ausbildung findet in der Schule statt.
Im ersten Ausbildungsjahr werden folgende Ausbildungsberufe in der gemeinsamen beruflichen Grundbildung unterrichtet:
- Maler und Lackierer, Malerin und Lackiererin
- Fahrzeuglackierer, Fahrzeuglackiererin
- Bauten- und Objektbeschichter, Bauten- und Objektbeschichterin
Im zweiten Ausbildungsjahr werden die Maler und Lackierer zusammen mit den Bauten- und Objektbeschichtern beschult.
Im dritten Ausbildungsjahr werden nur die Maler und Lackierer mit den Schwerpunkten Gestaltung und Instandhaltung beschult.
Die Bauten- und Objektbeschichterausbildung dauert zwei Jahre und endet mit der Abschluss-prüfung. Die Zwischenprüfung wird nach dem ersten Ausbildungsjahr durchgeführt.
Die Maler und Lackiererausbildung dauert drei Jahre und endet mit der Gesellenprüfung. Die Zwischenprüfung wird nach dem zweiten Ausbildungsjahr durchgeführt.
Die theoretischen und praktischen Prüfungen werden an den Berufsbildenden Schulen Ammerland durchgeführt.
Die Fahrzeuglackiererausbildung dauert drei Jahre und endet ebenfalls mit der Gesellenprüfung. Die Fahrzeuglackierer wechseln nach der gemeinsamen beruflichen Grundbildung im ersten Ausbildungsjahr an das BZTG in Oldenburg und setzen dort den schulischen Teil der Ausbildung fort.
Ausbildungsprofil Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin
1. Berufsbezeichnung
Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin
- Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung
- Fachrichtung Kirchenmalerei und Denkmalpflege
- Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz
Aus regionalen Gründen wurden im Ammerland bisher nur Maler und Lackierer / Malerinnen und Lackiererinnen mit der Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung ausgebildet.
2. Ausbildungsdauer
Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet an den Lernorten Betrieb und Berufsschule statt.
3. Arbeitsgebiet
Maler und Lackierer / Malerinnen und Lackiererinnen arbeiten sowohl im Neubau als auch in der Sanierung, Modernisierung, Instandsetzung und Denkmalpflege auf unterschiedlichen Baustellen, zum Beispiel im privaten oder öffentlichen Bereich, im Wohnungsbau oder im Gewerbe- und Industrie- und Anlagenbau.
4. Berufliche Qualifikationen
Maler und Lackierer / Malerinnen und Lackiererinnen führen ihre Arbeiten selbstständig und kundenorientiert auf der Grundlage von Arbeitsaufträgen, Plänen und Entwürfen allein und im Team durch und koordinieren sie mit anderen Gewerken. Sie planen ihre Arbeit, richten Arbeitsplätze ein, legen Arbeitsschritte, benötigte Materialien und Bauteile fest und ergreifen Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie zum Umweltschutz am Arbeitsplatz. Sie führen Gespräche mit Kunden, prüfen ihre Arbeiten auf fehlerhafte Ausführung, dokumentieren sie, führen qualitätssichernde Maßnahmen durch und übergeben die Arbeit an den Kunden. Sie erfassen Mengen- und Zeitaufwand und berechnen die erbrachten Leistungen.
Maler und Lackierer / Malerinnen und Lackiererinnen mit der Fachrichtung Gestaltung und Instandhaltung
- prüfen und bewerten Untergründe und bereiten sie für Beschichtungen vor,
- führen Schutzmaßnahmen für nicht bearbeitete Flächen und an Objekten durch,
- behandeln, beschichten, bekleiden und gestalten Oberflächen,
- halten und setzen Oberflächen in Stand,
- führen Ausbau- und Montagearbeiten durch,
- führen Putz-, Dämm- und Trockenarbeiten durch,
- führen Messungen durch und dokumentieren die Ergebnisse,
- wählen Geräte, Werkzeuge, Maschinen, und Anlagen für den Arbeitsauftrag aus, richten diese ein, bedienen sie und halten sie in Stand,
- bauen Arbeitsgerüste auf und ab, bedienen Hubarbeitsbühnen, setzen Förder- und Transporteinrichtungen ein und halten diese in Stand,
- bearbeiten Werkstoffe und Bauteile,
- verlegen Decken-, Wand- und Bodenbeläge,
- führen Energiesparmaßnahmen durch,
- entwerfen Konzepte für die Raum- und Fassadengestaltung und setzen sie um,
- stellen Beschriftungen und Kommunikationsmittel her,
- führen Holz- und Bautenschutzmaßnahmen durch.
Ausbildungsprofil Bauten- und Objekteschichter / Bauten- und Objektbeschichterin
1. Berufsbezeichnung
Bauten- und Objekteschichter / Bauten- und Objektbeschichterinnen
2. Ausbildungsdauer
Die Ausbildung dauert zwei Jahre und findet an den Lernorten Betrieb und Berufsschule statt.
3. Arbeitsgebiet
Bauten- und Objektbeschichter / Bauten- und Objektbeschichterin stellen Beschichtungen für Innen- und Außenflächen an Bauwerken und Objekten her. Sie sanieren, modernisieren und setzen Oberflächen in Stand, stellen Untergründe her, beschichten und gestalten Oberflächen, führen Putzarbeiten durch, verlegen Decken-, Boden- und Wandbeläge, bauen Dämmstoffe ein und verarbeiten Trockenbaumaterialien.
4. Berufliche Qualifikationen
Bauten- und Objekteschichter / Bauten- und Objektbeschichterin führen ihre Arbeiten selbstständig und kundenorientiert auf der Grundlage von Arbeitsaufträgen allein und im Team durch. Sie planen und koordinieren ihre Arbeit, richten Arbeitsplätze ein, legen Arbeitsschritte und benötigte Materialien fest und ergreifen Maßnahmen zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie zum Umweltschutz am Arbeitsplatz. Sie führen Gespräche mit Kunden, prüfen ihre Arbeiten auf fehlerfreie Ausführung und dokumentieren sie.
Bauten- und Objekteschichter / Bauten- und Objektbeschichterin
- prüfen und bewerten Untergründe und bereiten sie für Beschichtungen vor,
- führen Schutzmaßnahmen für nicht bearbeitete Flächen und an Objekten durch,
- behandeln, bekleiden, beschichten und gestalten Oberflächen,
- halten und setzen Oberflächen in Stand,
- führen Ausbau- und Montagearbeiten durch,
- führen Putz-, Dämm- und Trockenarbeiten durch,
- führen Messungen durch und dokumentieren die Ergebnisse,
- wählen Geräte, Werkzeuge, Maschinen, und Anlagen für den Arbeitsauftrag aus, richten diese ein, bedienen sie und halten sie in Stand,
- bauen Arbeitsgerüste auf und ab, bedienen Hubarbeitsbühnen, setzen Förder- und Transporteinrichtungen ein und halten diese in Stand,
- bearbeiten Werkstoffe und Bauteile.
Ausbildungsprofil Fahrzeuglackierer / Fahrzeuglackiererin
Bis zum Ausbildungsjahr 2003/2004 erfolgte der Ausbildungsgang als gesonderter Schwerpunkt beim Maler und Lackierer / Malerin und Lackiererin. Seitdem ist der Fahrzeuglackierer / die Fahrzeuglackiererin ein eigenständiger Ausbildungsberuf.
Die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre. Im ersten Ausbildungsjahr besteht eine identische, gemeinsame berufliche Grundbildung mit den gleichen Inhalten wie bei den Malern und Lackierern / Malerinnen und Lackiererinnen. Danach erfolgt die zweijährige Fachbildung zum Fahrzeuglackierer / zur Fahrzeuglackiererin. Die Fahrzeuglackierer wechseln nach der gemeinsamen beruflichen Grundbildung im ersten Ausbildungsjahr an das BZTG in Oldenburg und setzen dort den schulischen Teil der Ausbildung fort.
Anforderungen
Die Anforderungen der Lackierbetriebe sind gestiegen und das Spektrum des Berufsfeldes wurde erweitert. Die große Anzahl der verschiedenen Lackmaterialien muss erkannt werden, unterschiedliche Lackiertechniken sind anzuwenden, einschließlich der Anwendung moderner Mess- und Farbmischgeräte sowie der Lackpflege zum Werterhalt von Kraftfahrzeugen. Die Anforderungen hinsichtlich des Lackaufbaus und der Oberflächenanmutung der Fahrzeuglackierung müssen eingehalten und kontrolliert werden, genauso wie die Kontrolle hinsichtlich der Umweltverträglichkeit. Außerdem gehören die Durchführung von Karosseriearbeiten, das Beraten und die Kommunikation mit Kunden sowie der Umgang mit der EDV und dem Internet zur Reparatur- und Informationsrecherche dazu.
Fahrzeuglackierer / Fahrzeuglackierinnen
- prüfen und bewerten Untergründe und bereiten sie für Beschichtungen vor,
- mischen Farben und Farbtöne,
- beschichten, behandeln und gestalten Oberflächen,
- stellen Beschriftungen, Design und Effektlackierungen her,
- führen Karosseriereparaturen durch,
- demontieren und montieren Fahrzeugbauteile,
- führen Verglasungen an Fahrzeugen durch,
- prüfen Fahrzeugelektrik auf deren Funktion,
- planen und kontrollieren Arbeitsabläufe, bewerten Arbeitsergebnisse und wenden qualitätssichernde Maßnahmen an.
Lernfelder
Grundstufe (1. Ausbildungsjahr)
Lernfelder | Inhalte | Stunden |
---|---|---|
Lernfeld 1 | Metallische Untergründe bearbeiten | 60 |
Lernfeld 2 | Nichtmetallische Untergründe bearbeiten | 80 |
Lernfeld 3 | Oberflächen und Objekte herstellen | 100 |
Lernfeld 4 | Oberflächen gestalten | 80 |
Außerdem wird Unterricht in den allgemeinbildenden Fächern Deutsch, Politik und Religion erteilt.
Fachstufe 1 und 2 (2. und 3. Ausbildungsjahr)
Lernfelder | Inhalte | Stunden |
---|---|---|
Lernfeld 5 | Schutz- und Spezialbeschichtungen ausführen | 80 |
Lernfeld 6 | Instandhaltungsmaßnahmen ausführen | 60 |
Lernfeld 7 | Dämm-, Putz- und Montagearbeiten ausführen | 60 |
Lernfeld 8 | Oberflächen und Objekte bearbeiten und gestalten | 80 |
Lernfeld 9 | Innenräume gestalten | 80 |
Lernfeld 10 | Fassaden gestalten | 80 |
Lernfeld 11 | Objekte in Stand setzen | 80 |
Lernfeld 12 | Dekorative und kommunikative Gestaltungen ausführen | 40 |
Außerdem wird Unterricht im allgemeinbildenden Fach Politik erteilt.
Abschlüsse
Wer die Berufsausbildung in dem Beruf Maler/in und Lackierer/in oder in dem Beruf Fahrzeuglackierer/in abgeschlossen hat, ...
- erhält den Gesellenbrief,
- hat die Schulpflicht erfüllt,
- hat den Sekundarabschluss I - Realschulabschluss - erworben, wenn neben dem Gesellenbrief auch das Abschlusszeugnis der Berufsschule erworben worden ist,
hat den Erweiterten Sekundarabschluss I erworben, ...
- wenn die Leistungen in allen Fächern des Berufsschulabschlusszeugnisses mit mindestens befriedigend bewertet worden sind und
- am Englischunterricht in der Berufsschule teilgenommen worden ist.
Unterrichtsmaterial

Fachwissen Maler und Lackierer
Werkstoffe - Arbeitstechniken - Gestaltung
Buch mit CD
Europa-Nr.: 44368
ISBN 978-3-8085-4435-8
Autoren:
Peter Grebe, Hans-Jörg Leeuw, Stephan Lütten, Helmut Sirtl Berufe: Maler und Lackierer
Fachbücher

EXAKT!
Wirtschafts- und Sozialkunde für gewerblich-technische Ausbildungsberufe
Aktuellste Auflage
Westermann
ISBN 978-3-14-225420-3
Autoren:
Roland Lötzerich, Peter Schneider
Ansprechpartner
Oberstudienrat Tammo Fiebig
Lehrkraft für Fachtheorie (1.-3. Lehrjahr)
Ansprechpartnerin
Studienrätin Nadin Gouderwis
Lehrkraft für Fachtheorie und Politik (1. Lehrjahr)
Nachfolgend befinden sich verschiedene die Schulform betreffende Dateien (u.a.) in Form von PDFs und Links zu relevanten Webseiten.
Die Ausbildungsvergütung beträgt:
- 585 Euro im ersten Ausbildungsjahr,
- 635 Euro im zweiten Ausbildungsjahr,
- 790 Euro im dritten Ausbildungsjahr.
Fortbildung
Innungen, Handwerkskammern und Akademien sowie Farbenhersteller und Privatbildungsträger bieten Möglichkeiten zur Fortbildung von Gesellen an.
Hierzu gehören zum Beispiel:
- Vorarbeiterkurse
- Baustellenleiterkuse
- Korrosionsschutzkurse
- Kurse zur Betonsanierung
- Kurse zum Erlernen von historischen Techniken
- Maschinenkurse
- Wärmedämmung
Weiterbildung
Die Weiterbildung zum Meister oder Techniker erfolgt in den weiterführenden beruflichen Schulen in Lehrgängen von Meister- und Fachschulen in Vollzeit- und Abendkursen. Träger dieser Schulen sind Innungen, Handwerkskammern, Staat und Kommunen.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der Meisterprüfung ist der Malermeister, die Malermeisterin zur selbstständigen Leitung eines Betriebes und zur Ausbildung von Auszubildenden berechtigt.
In Niedersachsen bestehen außerdem folgende Möglichkeiten der schulischen Weiterbildung:
- Nach bestandener Gesellenprüfung kann die Fachoberschule Gestaltung besucht werden. Diese Schulform wird zum Beispiel an der BBS in Oldenburg angeboten.
- Es gibt auch die Möglichkeiten eine Ausbildung zum Lacktechniker/in oder Gestaltungstechniker/in durchzuführen. Die Ausbildung zum Lacktechniker/in wird an der BBS in Hildesheim, die Ausbildung zum Gestaltungstechniker/in an der BBS in Osnabrück durchgeführt. Neben dem Berufsabschluss wird auch der Meistertitel verliehen.